Grüne freuen sich über Finanzspritze für die Staudenbahn

Die Bayerische Staatsregierung will der Region bei der Reaktivierung der Staudenbahn finanziell unter die Arme greifen. Das geht aus einem Schriftwechsel zwischen den Grünen-Abgeordneten Cemal Bozoglu, Max Deisenhofer und Stephanie Schuhknecht und der CSU-Ministerin Carolina Trautner hervor. Trautner sichert den Akteuren im Landkreis Augsburg in ihrer E-Mail an Deisenhofer nicht nur fachlichen Rat bei der Beantragung von Bundesmitteln zu. Der Freistaat sei „zudem bereit, eine komplette finanzielle Förderung der Untersuchung zur Standardisierten Bewertung zu übernehmen.“ Dieser Wirtschaftlichkeitsnachweis ist Voraussetzung dafür, dass das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz überhaupt Anwendung findet.

Neuerdings können Reaktivierungen dadurch mit bis zu 90 Prozent der Infrastrukturinvestitionen gefördert werden. „Ich freue mich vor allem für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sehr über diese Zusage aus dem Kabinett. Der Freistaat sollte auch künftig mehr Bereitschaft zeigen, nichtbundeseigene Bahnlinien mit eigenen Mitteln zu unterstützen. Die Staudenbahn kann Modell stehen für weitere dringend nötige Strecken-Ertüchtigungen bei uns in Bayern“, sagt Deisenhofer.

Neben der Finanzspritze durch den Freistaat darf sich die Region laut Schreiben auch Trautners persönlichem Rückhalt sicher sein: „Ich bleibe dabei, dass ich in der Reaktivierung der Strecke von Gessertshausen nach Langenneufnach eine große Chance der Region für eine Verkehrsverlagerung von der Straße zur Schiene sehe.“ Mit einer Prognose von deutlich über 1.000 Personenkilometern je Kilometer Streckenlänge und einer Bestellgarantie des Freistaats von 15 Jahren bestünden auch auf dem Papier günstige Bedingungen zur Ertüchtigung des Streckenabschnitts.

Wie die Grünen versichern, herrscht auch im Kreistag große Einigkeit. Fraktionsvorsitzende Silvia Daßler dazu: „Die Region zieht parteiübergreifend an einem Strang. Jeder und jede will die Staudenbahn. Daher hoffen wir, dass das Projekt am Ende auch trotz mancher Stolpersteine realisiert wird.“ Grünen-Kreissprecher Felix Senner sieht in der Wiederbelebung der Schiene „eine massive und dauerhafte Verbesserung des Mobilitätsangebots im Augsburger Westen.“

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